Geschirr oder Leine?
7 Tipps, wie du deinen Hund sicher mit aufs Rad nimmst

Zum Fahrradfahren mit Hund brauchst du nicht viel – außer ein gutes Fahrrad, deinen Hund, dich und das richtige Zubehör, damit Tier und Mensch gesund und unkompliziert unterwegs sind. Läuft dein Hund neben dem Rad her, musst du ihn mit einem Geschirr oder einer Leine sichern. Und hier stellt sich bereits die Frage: Was von beiden eignet sich besser zum Fahrradfahren mit Hund? In diesem Blogbeitrag findest du 7 Tipps.

Wie kann ich meinen Hund sicher auf dem Fahrrad mitnehmen?

Viele Hundebesitzer sind sich nicht sicher, ob sie ihrem Hund ein Geschirr oder ein Halsband anziehen sollen. Wie bei vielem, gibt es auch hier Vor- und Nachteile. Als Hundebesitzer kennst du deinen Hund am allerbesten. Du solltest deswegen selbst entscheiden, welche der beiden Optionen für deinen Hund geeignet ist. Zum Fahrradfahren eignen sich beide Modelle, aber es gibt ein paar Besonderheiten, die du bei der Wahl berücksichtigen solltest.

Hundegeschirr zum Radfahren

Ein hochwertiges Hundegeschirr ist an den wichtigen Druckpunkten gepolstert. Zieht dein Hund beim Laufen, bilden sich so keine Druckstellen an seinem Körper. Für deinen Hund ist dies angenehmer zum Laufen. Achte auch darauf, dass die Länge und Breite des Geschirrs individuell verstellbar sind. Ein hochwertiges Geschirr bietet diese Möglichkeit. Es wächst automatisch mit deinem Hund und du musst nicht alle paar Monate ein neues kaufen.

Für welchen Hund eignet sich ein Geschirr zum Radfahren?

Ein Geschirr ist eine gute Wahl für kleine und mittelgroße Hunde, da es den Druck auf den Hals des Hundes verringert. Außerdem ist es bequemer für den Hund, da es nicht so eng anliegt wie ein Halsband. Ein Nachteil von Geschirren ist, dass sie leichter zu entfernen sind als Halsbänder und dass viele Hunde sie als unangenehm empfinden.

Vor- und Nachteile eines Hundegeschirrs

Ein Vorteil von Hundegeschirren ist, dass sie den Druck auf den Hals des Hundes verringern. Dies ist besonders wichtig für kleinere oder zartere Hunderassen, die empfindlicher auf zu viel Druck auf ihrem Hals reagieren können. Geschirre sind auch in der Regel bequemer für den Hund zu tragen, da sie nicht so eng anliegen wie ein herkömmliches Hundehalsband.

Ein weiterer Vorteil von Geschirren besteht darin, dass viele von ihnen mit Gurten ausgestattet sind, die um die Brust des Hundes herumgehen. Dies hilft, die Bewegung des Hundes einzuschränken und verhindert, dass er sich zu weit vorbeugt oder zur Seite wegdriftet. Besonders beim Fahrradfahren mit Hund ist das hilfreich. Aber auch hier gilt: Wenn dein Hund dazu neigt, vor dir und dem Fahrrad herumzulaufen oder zu springen, dann ist es egal, ob er ein Hundegeschirr oder eine Leine trägt: In diesem Fall befolgt es noch nicht die Grundbefehle, die absolut wichtig sind für das sichere Bewegen im Straßenverkehr. Bitte besuche vorab mit deinem Vierbeine eine Hundeschule, in der er spielerisch mit anderen Hunden trainiert wird.  

Ein weiterer Vorteil von Geschirren besteht darin, dass viele Modelle mit reflektierenden Bändern oder Streifen ausgestattet sind, die im Dunkeln leicht zu sehen sind. Dies kann helfen, Unfälle zu vermeiden, insbesondere wenn du oft in der Dämmerung oder in der Nacht mit deinem Lieblingsvierbeiner spazieren fährst.

Ein Nachteil von Geschirren besteht darin, dass sie relativ leicht zu entfernen sind. Viele Hunde lernen schnell, wie du das Geschirr öffnest und schließt. Es gibt Fälle, in denen Hunde sich aus ihrem Geschirr gelöst haben und weggelaufen sind, in dem Moment, als die Besitzer es geöffnet haben. Umso wichtiger ist es, dass dein Hund Grundbefehle befolgt und gelernt hat, auf deine Kommandos zu reagieren.

Auch zu erwähnen ist, dass es immer wieder Stimmen von Menschen gibt (einschließlich vieler Tierarzthelferinnen und -helfer), die der Meinung sind, dass Hundegeschirre den normalen Gang des Hundes beeinträchtigen. Dies kann insbesondere bei größeren oder stärkeren Rassen der Fall sein, die ansonsten keine Probleme damit haben würden, an der Leine zu gehen. Aber auch hier gilt: Du kennst deinen Hund am besten und kannst einschätzen, mit welchem Zubehör sich dein Hund am wohlsten fühlt.

Tipp: Ein Hund hat im besten Fall mehrere Hundegeschirre. Denn je nach Sitz trainieren sie unterschiedliche Muskelgruppen. Du kannst dies mit deinen Schuhen vergleichen – und von denen hast du ja auch mehr als nur ein Paar.  

Halsband zum Radfahren

Für welchen Hund eignet sich ein Halsband zum Radfahren?

Ein Halsband ist eine gute Wahl für große und kräftige Hunde, da es mehr Kontrolle über den Hund bietet. Außerdem ist es einfacher an- und auszuziehen als ein Geschirr. Ein Nachteil von Halsbändern ist, dass sie den Druck auf den Hals des Hundes erhöhen können.

Ein gutes Halsband für deinen Hund ist gepolstert und hat ein Schnellschließsystem, z.B. aus Metall oder Plastik. Gute Materialen für ein Halsband sind Air Mesh, Leder oder Nylon sowie mit Neopren unterfütterte Halsbänder.

Vor- und Nachteile eines Hundehalsbands

Der Hauptvorteil von einem herkömmlichen Hundehalsband besteht darin, dass es sehr einfach an- und auszuziehen ist – in der Regel kannst du es in weniger als 10 Sekunden an- oder ausziehen. Dies ist ideal für Situationen, in denen du nicht viel Zeit hast.  

Ein weiterer Vorteil von einem herkömmlichen Halsband besteht darin, dass es relativ billig ist – in der Regel kostet es nur ein paar Euro pro Stück. Ideal also, wenn du ein begrenztes Budget zur Verfügung hast oder erst verschiedenes Hundezubehör testen möchtest. Ein herkömmliches Halsband ist in einer Vielzahl von Größen erhältlich. Egal ob Welpe oder erwachsene Dogge: Es gibt für jeden individuellen Hunde-Kopfumfang die perfekte Passform.

Der Hauptnachteil von herkömmlichen Halsbändern besteht jedoch darin, dass sie im Vergleich zu Geschirren relativ schwer kontrollierbar sind – insbesondere bei größeren oder stärkeren Rassen. Wenn dein Hund am Fahrrad versucht, vor dir herumzulaufen oder zu springen (was häufig der Fall ist), kann es schwierig sein, ihn am Ende der Leine zu halten. Im schlimmsten Fall verletzt sich dein Hund oder gar andere Verkehrsteilnehmer.  

Ein weiterer Nachteil von herkömmlichen Halsbändern besteht darin, dass der Druck des Bands auf den empfindlichen Bereich um den Kehlkopf des Welpen (oder Doggen) erhöht wird – was besonders bei langem Gebrauch unangenehm sein kann. Zusätzlich kann dieser Druck auf lange Sicht gesehen gesundheitliche Probleme verursachen – insbesondere bei Welpen mit empfindlichem Kehlkopf oder brachycephalem Kopf (welcher rundrum flacher erscheint). Für diese Tiere ist es oft besser, mehr Freiheit am Kopf- und Halsbereich zu haben. Für diesen Fall eignet sich ein Hundegeschirr besser.

Und so besser nicht!

Es gibt Halsbänder, die sind zum Fahrradfahren mit Hund absolut ungeeignet. Dazu zählen alle Halsbänder ohne Zugstopp, sowie Kettenhalsbänder oder Stachelhalsbänder. Sie sind oft nur ein optischer Hingucker für den Hundebesitzer, haben aber für einen Hund am Fahrrad nichts zu suchen.

Tipp: Dein Hund sollte sowohl mit einem Geschirr als auch mit einer Leine am Fahrrad laufen können. Zieht dein Hund beim Laufen, liegt das meistens nichts an der Leine oder am Geschirr, sondern am fehlenden Grundgehorsam deines Hundes. Den solltest du unbedingt mit ihm üben, bevor du mit ihm Fahrrad fährst.

Die richtige Hundeleine zum Radfahren

Jetzt, wo du weißt, worauf du beim Kauf eines Halsbandes achten musst, brauchst du noch eine Hundeleine, an der du deinen Hund am Rad mitlaufen lassen kannst. Es gibt eine riesige Auswahl an Hundeleinen für das Radfahren mit Hund. Am besten geeignet ist eine Hundeleine mit einem Ruckdämpfer. Sie dämpft einen ruckartigen Stopp oder Bremsvorgang sanft ab.  So werden Gelenke und Muskeln deines Hundes geschont, solltest du mit deinem Fahrrad abrupt anhalten müssen.

Hundeleine am Fahrrad befestigen

Wenn dein Hund gut auf dich reagiert und deinen Kommandos folgt und entspannt neben dem Fahrrad herläuft, kannst du die Leine locker in der Hand halten, während du Fahrrad fährst. Du kannst die Leine aber auch an einem Führhalter befestigen. Dies ist eine Befestigung am Fahrrad, an der die Hundeleine angebracht wird. Dadurch hast du deinen Hund während des Fahrradfahrens unter Kontrolle und ein gewisser Sicherheitsabstand zum Fahrrad ist gewährt.

Auch hier sollte der Führhalter gefedert sein, damit er ruckartige Bewegungen und Bremsvorgänge abfedert. Wichtig: Bitte übe mit deinem Hund das Laufen am Führhalter, bevor ihr die Straßen unsicher macht und stelle sicher, dass dein Hund über den entsprechenden Grundgehorsam verfügt.

Tipp: Halte beim Fahrradfahren die Leine immer locker in der Hand. Wickele sie nie fest um dein Handgelenk. Im Notfall musst du die Leine schnell loslassen können. Ist sie aber um dein Handgelenk gewickelt, kannst du nicht schnell genug reagieren und es kann zu Stürzen oder Unfällen kommen.